Kleiner Stadtführer durch Jeseník 

 Jesenické toulky (Jesenik Wanderungen)

Jeseník

“Man kann nicht in Freiwaldau weilen, ohne sich bald in diese Stadt zu verlieben.“

(Adolf Kettner, 1892)

Zwei touristische Rundgänge, die den Besucher zu den Sehenswürdigkeiten un Attraktionen der Stadt Jesenik und des Kurorts Prießnitz füren. Sie erfahren viel über die Blütezeit der Kurwirtschaft oder der Textilindustrie, aber auch über die dunkle Zeit, als hier Hexenprozesse stattfanden. Bei Ihrem Stadtrundgang lernen Sie auch die jüngere Geschichte kennen und erfahren etwas über die Nachkriegsentwicklung der Stadt.

 

Perle der Altvatergebirges“, so nannte die ehemalige deutsche Bevölkerung die Stadt Jeseník (auf Deutsch „Freiwaldau“, in den Jahren 1921–1947 „Frývaldov“), eine Kurstadt im Tal der Flüsse Bělá und Staříč, am Fuße des Altvatergebirges und des Reichensteiner Gebirges. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt (Vriwald) stammt aus dem Jahr 1267. Um 1284 wurde das Dorf zur Stadt erhoben. Jeseník war eine Bergbaustadt mit allen Privilegien; Gold und andere Metalle wurden in seiner Nähe seit Jahrhunderten abgebaut. Seinen Ruhm verbreitete später auch das, mit der Persönlichkeit des Vinzenz Prießnitz (1799–1851) verbundene Kurbad in Gräfenberg (heute Lázně Jeseník), wohin ab den 1830er Jahren die High Society aus ganz Europa strömte.

Mit der Stadt war auch die Textilindustrie verbunden, deren bekannteste Vertreter die aus Jeseník stammende Familie Raymann und die aus Wien stammende Familie Regenhart waren. Die hiesige Wasserfestung war der Sitz des Großgrundbesitzes des Bistums Breslau. Leider ist Jeseník auch eine Stadt, in der 1622 die unrühmlichen Hexenprozesse in Schlesien begannen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts übertraf Jeseník andere Städte in der Region und wurde Sitz der politischen Bezirksverwaltung.

Die Stadt Jeseník ist der Geburtsort oder Wirkungsort einer Reihe weiterer bedeutender Persönlichkeiten; darunter die Zwillinge Edmund (1837–1917) und Adolf Gustav (1837–1894) Weiss. Der erste war Astronom und Mathematiker, der zweite ein bedeutender Botaniker. Ihr Vater Josef Weiss (1795–1847) propagierte die Wasserbehandlung in England. Zu den Künstlern zählen der akademische Bildhauer Paul Stadler (1875–1955), Direktor der Steinmetzschule Supíkovice, der Bildhauer Engelbert Kaps (1888–1975) und der Komponist Karel Ditters von Dittersdorf (1739–1799).

Die Entwicklung der Stadt wurde durch den Zweiten Weltkrieg und die anschließende Vertreibung der ursprünglichen deutschen Bevölkerung gewaltsam unterbrochen. Unter dem vorherigen Regime entwickelten sich die Textilindustrie und der Bergbau, angeführt von den Staatsbetrieben Moravolen und Rudné doly Jeseník. In den 1990er Jahren begann die Stadt ihr Gesicht zu verändern, vor allem im Bereich des Fremdenverkehrs und des Kurwesens.

Die Stadt begrüßt Sie im gesunden Herzen blauer Berge und grüner Wälder mit Hunderten von Quellen mit lebensspendendem reinem Wasser.

Viel Spaß bei der Stadterkundung und viele schöne Erlebnisse!

Bohumila Tinzová

Touristeninformationszentrum Jeseník - Katovna
Adresse: Palackého 176/12, Jeseník 790 01
E-mail: ic@jesenik.cz
Telefon: +420 584 453 693
Webseite: www.jesenik.cz
Facebook: @icjesenik
Instagram: jesenik_turista

© ZAO Landesarchiv in Opava Staatliches Bezirksarchiv Jeseník: Reproduktion von historischen Fotografien und Postkarten.
Ausgestellt im Rahmen des Grenzwanderungs projekts Nr. CZ.11.2.45/0.0/0.0/16_009/0002971,
das vom Mikroprojektfonds der Euroregion Praděd finanziert wurde.

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